Mut zum Handeln

Normalerweise bin ich kein Mensch, der polarisiert und das möchte ich auch hier nicht. Dennoch möchte ich zu einer gewissen menschlichen Einstellung, die mir gerade jetzt häufig auf Facebook, aber auch schon früher, begegnet ist, meine Gedanken teilen.

 

Ich kann den Unmut vieler über die derzeitigen Maßnahmen durchaus nachvollziehen, gerade wenn es um die eigene Existenz geht - es ist der Weg, den ich nicht gutheißen kann. Für mich ist Corona vergleichbar mit anderen Naturgewalten: Erdbeben, Vulkanausbrüche, Tsunami. Auch da haben viele Menschen ihre Existenzgrundlage verloren, sie haben jedoch ihre Kräfte dafür genutzt, sich gegenseitig zu helfen und ihre Heimat wieder aufzubauen.

 

Meiner Meinung nach leben wir schon viel zu lange in einer Zeit, in der wir alles haben können. Einschränkungen und Entbehrungen sind wir kaum bis gar nicht mehr gewohnt.

Das führt dazu, dass wir uns leicht als Opfer der Umstände sehen und da hocken wir dann, schimpfen auf die Regierung, die uns zu solchen „drakonischen“ Maßnahmen verdonnert. Das ist leicht...die Schuld trägt jemand anderes (irgendeiner findet sich immer) und wir können uns darauf ausruhen. So bleiben wir aber auch immer Opfer. Und wir verlieren alles aus dem Blick, was wir selber tun könnten, um die Situation zu verbessern.

 

Hätten unsere Großeltern so gedacht, würden wir wohl immer noch in halbzerstörten Städten sitzen...oder wären gar nicht erst geboren.

 

Mut zum Handeln - Erst wenn wir die Energie, die da drin steckt (oder sollte ich besser sagen, die wir da vergeuden), das wir gegen eine Situation rebellieren, die nun mal so ist wie sie ist, umwandeln zu einer Kraft, die uns ins Handeln bringt, treten wir aus der Opferrolle heraus. Und mit Handeln meine ich keine

Demos, sondern in einem kraftvollen Miteinander zu versuchen, die schwierige Situation zu meistern. Wenn jeder aus seiner ganz persönlichen Opferrolle herauskäme, gäbe es bestimmt wahnsinnig viele inspirierende Ideen, etwas miteinander aufzubauen.

 

Bei allen Restriktionen in diesen Tagen dürfen wir eins nicht vergessen: Wir haben unser Leben selbst in der Hand. Wir haben die Wahl, wie wir die Zeit gestalten, so wie wir immer die Wahl haben, wie wir mit Situationen umgehen, die uns begegnen. Die Freiheit hängt nicht an der Maske oder an Ausgangsbeschränkungen - Freiheit beginnt im Kopf!

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