Zuversicht - Es kommt auf jeden von uns an!

Um es gleich vorweg zu schicken - ich möchte die aktuelle Corona-Krise weder verharmlosen noch irgendwie schönreden. Viele von euch werden wissen, dass ich selbst zur Risikogruppe gehöre und sehr gut auf mich achten muss...dennoch ist es mir wichtig, auch mal ein paar andere Dinge aufzuzählen, die das Virus uns bringt - positive Dinge, die ich seither selbst gehen habe oder die mir zugetragen wurden. Das Fastenmotto der evangelischen Kirche passt da auch gut dazu, es lautet 7 Wochen ohne Pessimismus. Dieses Motto ist sozusagen ein Schlag ins Kontor - was wir brauchen? Zuversicht! Sie nimmt die Realität ernst und fordert persönlichen Einsatz: fürsorgliche Rücksichtnahme, Freiheit, die eben auch bedeutet Freiheit, zu verzichten und die Konzentration darauf, was andere brauchen. Lenken wir unsere Blicke auf drei positive Dinge:

 

1. Die Natur erobert sich ein Stück Land zurück.

Seit der Ausgangsbeschränkung begegnen mir im Park immer mehr Rehe und Hasen, ich beobachte sie gern und wenn es mir gelingt, fange ich auch das eine oder andere Motiv mit der Kamera ein. In Venedig gibt es wieder sauberes Wasser in den Kanälen und die Delfine kehren an die Küste zurück. Die Luft wird sauberer, der Geräuschpegel leiser - die Natur atmet auf.

 

2. Die Menschen kümmern sich wieder mehr umeinander.

In meiner Region sehe ich in der letzten Zeit viele Zettel an Laternen hängen, Schüler und Studenten bieten älteren Menschen an, die Einkäufe zu erledigen. In Italien verabreden sich die Menschen zum gemeinsamen Singen und Musizieren. In Hamburg stellt sich ein Fitnesstrainer jeden Morgen auf die Straße und animiert die Nachbarschaft zum Mitmachen. In dieser Krise zeigt sich, das unsere Gesellschaft durchaus noch viel Menschlichkeit und Herz besitzt, es geht im Alltag nur leider oft unter.

 

3. Innehalten und Stillwerden

Der Autor Jando sagte: Wenn du akzeptierst, dass Einsamkeit kein versäumtes Leben ist, sondern ein Moment der Stille und des Innehaltens, werden sich dir neue Wege erschließen.

Viele sehen die Einsamkeit gerade als Strafe an, vielleicht weil sie von außen angeordnet wurde? Denn es gibt ebenso Menschen, die die Einsamkeit regelrecht suchen, um sich über gewisse Dinge klar zu werden. Ich persönlich habe die Einsamkeit früher gefürchtet, weil sie mich mit mir selbst konfrontierte. Heute tut sie das immer noch und ich schätze sie dafür! Was macht für euch die Einsamkeit so schwer? Im Augenblick ist die Situation wie sie ist, aber vielleicht findet auch ihr einen Weg für euch, die momentane Einsamkeit schätzen zu lernen.

 

Es ist eine schwere Zeit und keiner weiß, wie lange sie dauert. Im Hebräerbrief 11, Vers 1 steht: "Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht."

Jetzt heißt es Zuversicht: füreinander da sein, füreinander einkaufen, einander schreiben, miteinander telefonieren, miteinander singen und beten.

 

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